Donnerstag, 12. Mai 2016

Holter die Polter - Unser Motto-Polterabend

Die Kleine-Große ist im Hochzeitsfieber. Nur noch 3einhalb Monate bis zu unserem großen Tag und so langsam steigt die Aufregung, potenziell zur voranschreitenden Zeit.

Schon als Kind träumte ich davon von einem Prinzen auf einem weißen Pferd abgeholt zu werden und diesen dann in einem traumhaftschönen weißen Kleid auf einem Schloß zu heiraten. Von diesem Traum bin ich ein bisschen weg. Meinen Prinzen habe ich gefunden, aber ein Schloß und ein Pferd brauche ich nicht zu meinem Glück. Ein nettes Gasthaus und ein hübscher Oldtimer und all unsere Liebsten um uns herum reichen aus.

Letzte Woche habe ich euch meine Hochzeitseinladungen gezeigt, in die ich noch immer total verliebt bin. Mein Schatz und ich haben schon sehr viel positive Kritik für unsere Einladungen bekommen, was uns so sehr freut. Es ist einfach die totale Wertschätzung unserer Arbeit, aber ich schweife ab, denn eigentlich geht es heute nämlich nicht um den Tag unserer Hochzeit, sondern um einen Tag, der eine Woche vorher stattfindet - Unser Polterabend.

Bei uns auf dem Dorf ist es üblich einen Polterabend nach der standesamtlichen Trauung zu feiern. Die Gäste bringen altes Porzellan mit und zerscheppern es, das soll dem Brautpaar ganz viel Glück bringen - frei nach dem Motto "Scherben bringen Glück" - Apropro Motto: Bei uns wird es eins geben: Rockabilly/50s. Als kleine Verkleidungsliebhaberin mit einem verrückten Kostümsammler war das einfach die logische Schlussfolgerung. Zu meinem Geburtstag veranstaltete ich in regelmäßigen Abständen Mottopartys. Ein Motto hilft einem einfach ein Konzept zu finden, passende Deko auszusuchen und sich tolle Kostüme kaufen zu können.

Ich durchsuche nun also regelmäßig pinterest nach schönen Inspirationen für einen 50s-Rockabilly Polterabend und möchte euch heute mal einen Teil meines Moodboards zeigen.

Montag, 2. Mai 2016

Wie ich einmal fast zur Bridezilla wurde oder mein kleines Einladungskartenproblem


Basteln war schon immer mein Ding. Als Kind bastelten wir Fensterbilder, Geburtstagseinladungskarten und Mobiles mit unserer Mama. Auch wenn ich nie so genau beim Ausschneiden war, wie meine kleine Schwester und am Ende mit Uhu verschmierte und klebrige Finger hatte, liebte ich die Bastelaktionen an unserem großen Küchentisch. Diese Bastelleidenschaft hat sich bis jetzt noch nicht gelegt und so dachte ich mir: „selbstgemachte Hochzeitseinladungen sind doch viel schöner, persönlicher und individueller."

Also habe ich das Internet durchforstet und Ideen gesammelt. Darüber nachgedacht, welche Farben und welche Formen die Einladungen haben sollen und mich schließlich für eine Richtung entschieden. Meine zukünftige Schwiegermama gab uns dann noch den entscheidenden Tipp und so war unser Grundentwurf entstanden. Die Einladungen sollten aus Holz sein und ein bisschen in die Vintage-Richtung gehen. Meine Mama häkelte also über 90 Herzen aus weißem Garn´- sie ist einfach die allerbeste <3
Ich fuhr zu meinem Schatz in die Tischlerei und wir suchten eine Holzart (Nussbaum) aus und erstellten ein erstes Frontdesign am PC. Mit diesem Stück Holz ging ich in ein bekanntes Bastelgeschäft und schaute nach Bändern (Nur Holz und ein Herz war uns zu langweilig – wir wollten das Ganze noch mit einem farbigen Band aufpeppen).  Ich suchte mehrere Bänder aus und legte sie mit dem Herzen passend hin. Hmmm aber das richtige Gefühl kam nicht auf. Ich machte Fotos von den Entwürfen und schickte sie meiner Familie, zeigte sie meiner Schwiegermutter, sowie meiner Schwägerin und postete sie in eine Brautgruppe bei facebook. Und dann geschah folgendes: Ich bekam lauter Rückmeldungen und jeder fand einen anderen Entwurf besser. Ich war also nicht wirklich schlauer, als vorher. Vielmehr verunsicherten mich die unterschiedlichen Meinungen.


Zwei Tage später zerbrach ich mir immer noch den Kopf. Ich hatte ein Band gefunden, das mir super gut gefiel, dafür erschien mir jetzt das Holz zu dunkel. Irgendwie viel zu dunkel für eine Hochzeitseinladung. Und so schickte ich meinen Freund nochmal los, neue Holzeinladungen zuzuschneiden. Er probierte: Eiche, Ahorn, Buche und Kirsche aus und brachte die Karen den Abend mit. Am nächsten Tag ging ich wieder in den Bastelladen und dieses Mal nahm ich mir 4 verschiedene Bänder mit. Ihr könnt also ausrechnen: 4 Bänder und 4 Karten = 16 verschiedene mögliche Kombinationen. Ahhhhh ich verzweifelte. Ich wollte, dass die Einladungen perfekt werden. Ich wollte, dass unsere Gäste die Einladung aus dem Umschlag nehmen und sie mit ahhhs und ohhs bewundern. Ich hätte heulen können, der Funke sprang einfach nicht über. In der Brautgruppe, der ich ein weiteres Mal um Rat bat, bekam ich wieder tausend verschiedene Meinungen. Es machte mich kirre und abends heulte ich meinen Freund voll. „Schatz , je mehr Leute du fragst, desto unterschiedlichere Meinungen wirst du bekommen. Uns müssen doch die Einladungen gefallen“, meinte er daraufhin.

Eines Morgens bekam ich dann die entscheidende Idee: Buche, altrosa farbendes Band und ein weiteres Band in Beere – ich legte die Einladung auf dem Tisch und schaute sie mir jeden Tag an und sie gefiel mir immer besser. Ich probierte noch ein bisschen mit anderen Bändern rum, aber am Ende ließ ich sie so, wie sie war. Und jetzt sind unsere Einladungen endlich fertig und ich bin erleichtert. Sie sind wunderschön geworden und ich habe gelernt, dass ich nicht mehr jeden Hans und Franz nach seiner Meinung fragen werde, sondern einfach auf mein Herz und mein Gefühl höre <3 Nun freue ich mich aufs´ Verteilen und vielleicht wird der eine oder andere Gast, die Einladung bewundern, jemand anderes wird sie vielleicht zu verspielt und der nächste zu rosa finden, aber ich werde sie auch noch in 10 Jahren lieben, denn sie sind selbstgemacht und selbstdesignt. Sie haben uns viel Zeit gekostet, aber diese Zeit möchte ich nicht missen, denn die gemeinsamen Abende , die wir mit kleben, pfalzen und am PC verbrachten haben uns nur noch näher zusammengeschweißt.



Leseleidenschaft #3

Ich bin kein Fan des Kindles. Ich finde es schrecklich, wenn man Bücher nicht in die Hand nehmen kann, sie nicht richtig umblättern kann und sie nicht irgendwann anfangen, diesen typischen Büchergeruch zu entwickeln. Manche meiner Bücher riechen nach Sonnencreme, weil ich sie im Urlaub gelesen habe, manche nach Lavendel, weil ich sie mit in die Badewanne genommen habe und manche erinnern mich an kalte Tage auf warmen Sofas mit einer Tasse Tee in der Hand beim Lesen. 

Das schlimmste aber am Kindle ist, dass man nicht mehr sehen kann, was die Leute so in U- und S-Bahnen lesen.  Als ich damals in Hamburg studiert habe, fuhr ich jeden Morgen 20 Minuten zur Uni und nachmittags oder abends wieder zurück. Ich holte ein Buch aus der Tasche und las. Manchmal führte das Buch dazu, dass ich mit Menschen ins Gespräch kam, mal, weil ich wegen einer witzigen Stelle laut loslachte oder mal, weil mir eine Träne kam. Bücher eignen sich wunderbar um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Wenn ich nicht las, beobachtete ich manchmal  andere  Leser in den U-Bahnen. In einem Sommer stelle ich fest, dass besonders viele Menschen, das Buch “Schneewittchen muss sterben“ von Nele Neuhaus lasen. Diese Beobachtung führte dazu, dass ich in einem Buchladen ging und mir das Buch, welches in dieser  Zeit auf der Bestsellerliste stand, besorgte. Ich war nie ein Fan von Krimis gewesen, doch dieses Buch verschlang ich in kürzester Zeit. Es war einfach viel zu spannend und ich konnte es nur schwer weglegen. Inzwischen habe ich alle Bodenstein Krimis gelesen und mag die Bücher sehr gerne. Besonders das sechste Band der Reihe ("böser Wolf") fand ich unheimlich schockierend und spannend zugleich. 



Inzwischen greife ich daher öfter mal zu Krimis. Ich probierte auch mal die Provinzkrimis von Rita Falk aus, weil mich die Cover sehr ansprachen, jedoch werde ich damit nicht so warm. Momentan lese ich die Ostfriesenkrimis von Klaus Peter Wolf. Diesen erlebte ich einmal auf einer Veranstaltung der Kinder-und Jugendbuchwoche in Hildesheim und fand seine Art zu schreiben sehr gut.